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Infektionskrankheiten und Klimawandel

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NEWS: In seiner Broschüre „Den Klimawandel gesund meistern“ informiert das Bundesumweltministerium über Gesundheitsschädlinge die Infektionserreger auf den Menschen übertragen können. Hierzu gehören vornehmlich Nagetiere, Stechmücken und Schildzecken. Es wird auch auf artspezifische und regionale Einflüsse des Klimawandels auf deren Vorkommen, Verbreitung, Populationsgröße, Aktivität, Möglichkeiten der Überwinterung und die Fähigkeiten neue Infektionen zu übertragen eingegangen.

Neben veränderten Klimabedingungen begünstigen auch der weltweite Reiseverkehr und die Globalisierung das Vorkommen fremder Arten und Krankheiten in Deutschland.

Bei den Nagetieren werden insbesondere Rötelmäuse erforscht, da diese das Hantavirus durch Speichel, Urin oder Kot übertragen können. Dabei kann die Infektion hauptsächlich durch das Einatmen virushaltiger Stäube oder Hautkontakt zu belastetem Material erfolgen. Bei Infektionen können Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Zusätzlich kann es zu Nierenerkrankungen kommen. Besonders Witterungsereignisse, die Eichen- und Buchen-Mastjahre auslösen, stehen in engem Verhältnis zum Vorkommen der Rötelmäuse. Die Häufigkeit der Mastjahre hat sich in den letzten 100 Jahren klimabedingt von ursprünglich alle 6 – 7 Jahre auf alle 2 – 3 Jahre erhöht.

In Deutschland gibt es ca. 50 heimische Stechmückenarten, die aufgrund ihrer Entwicklungsbedingungen maßgeblich an stehende Gewässer oder Feuchtgebiete gebunden sind. Zusätzlich haben sich die tagaktiven Arten der Japanischen Buschmücke und die Asiatische Tigermücke in Deutschland angesiedelt. Während die Verbreitung der Tigermücke noch auf Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen begrenzt ist findet man die Buschmücken schon in ganz Deutschland. Durch Mücken können die Erreger unterschiedlicher Krankheiten wie Malaria, Zika-Infektionen, Chikungunya-, Dengue- und West-Nil-Fiber übertragen werden. Das West-Nil-Fieber stammt ursprünglich aus Afrika und konnte sich aufgrund der langen und heißen Sommer in Deutschland etablieren. Wissenschaftler gehen aufgrund des Klimawandels von einer weiteren Ausbreitung in Deutschland aus.

Für die meisten auf den Menschen übertragenen Infektionskrankheiten in Deutschland sind Zecken verantwortlich. Dabei ist der Gemeine Holzbock aus der Familie der Schildzecken der häufigste Vertreter. Im Laufe ihrer Entwicklung benötigt die Zecke mehrfach Blutswirte in Form von Tieren oder Menschen. Dabei finden Sie ihre Wirte durch Körperwärme, Kohlendioxid (Ausatemluft) und Buttersäure (Schweiß). Zecken könne bei der Blutmahlzeit übertragen Erreger der Borreliose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Durch den Klimawandel haben sich durch Veränderungen der Temperaturen und der Luftfeuchte die Lebensbedingungen für Zecken verbessert, so dass sie früher und länger im Jahr aktiv sind und besser überwintern können. Zusätzlich zu den etablierten Arten sind neue Arten über Zugvögel und Säugetiere aus wärmeren Gegenden nach Deutschland transportiert worden. Die eingeschleppte Schildzeckenarten Hyalomma gilt z. B. als potenzieller Überträger des Krim-Kongo-Fiebers.

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Quellen:

  • Rötelmaus: CC BY-SA 3.0, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9c/R%C3%B6telmaus.jpg
  • Tigermücke: CDC/ James Gathany, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ea/Aedes_Albopictus.jpg
  • Gemeiner Holzbock: James Lindsey, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c6/Ixodes.ricinus.searching.jpg