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Boden des Jahres 2022: Pelosol

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Am 03.12.2021 wurde der Boden des Jahres 2022 bekannt gegeben: der Pelosol. Pelosol bedeutet auf Deutsch „Tonboden“. Pelosole sind Böden, welche oberhalb von 30 cm Bodentiefe aus Ton bestehen. Innerhalb Deutschlands ist der Pelosol vor allem südwestlich verbreitet, dort wo tonreiche Gesteine vorkommen (z. B. Tongesteine, Tonmergelgesteine oder vulkanische Gesteine). Aufgrund des hohen Tongehaltes der Pelosole, können diese Böden quellen und schrumpfen. Dadurch können Pelosole das Bodenwasser sehr gut festhalten und viele Nährstoffe speichern. Dieser Bodentyp ist ein ausgewiesener Grundwasserschützer und filtert viele wasserschädliche Stoffe aus dem Sickerwasser.

Aufgrund des hohen Tongehaltes quellt der Boden bei Nässe auf und ist dann sehr anfällig für Verdichtung bei mechanischer Bearbeitung. Im trockenen Zustand wiederum bilden sich tiefreichende Schrumpfrisse, sowie kantige Bodenaggregate (Polyeder und Prismen). Der Boden ist dann für eine mechanische Bearbeitung zu hart. Da es zwischen zu feucht und zu trocken nur eine kurze Zeitphase gibt, in welcher der Boden gut gepflügt, geeggt und gemulcht werden kann, wird dieser Bodentyp auch Minutenboden genannt.

Pelosole werden überwiegend ackerbaulich genutzt. Um den Boden zu schützen, ist daher eine flache und minimale Bodenbearbeitung entscheidend, da durch ein zu tiefes Pflügen das Bodengefüge (Polyeder und Prismengefüge) zerstört wird. Außerdem sind Pelosole in Wäldern (tiefwurzelnde Baumarten), unter Dauergrünland sowie unter Streuobstwiesen vertreten. Wichtig für den Schutz der Pelosole ist eine bodenschonende Nutzung, damit der Boden nicht mehrfach im Jahr mit schwererem Gerät bearbeitet werden muss.

Es ist zusammenfassend daher für den Bodenschutz der Pelosole wichtig:

  • behutsame und schonend Nutzung
  • Bodenbearbeitung zur rechten Zeit, nicht zu nass und nicht zu trocken
  • Bearbeitung mit schwerem Gerät / Maschinen unterlassen
  • Schutz vor Erosion auf Ackerflächen, möglichst durch lange Bodenbedeckung und flache Bodenbearbeitung

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Bildquellen/Urheber: Kuratorium Boden des Jahres (Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft / Bundesverband Boden / Ingenieurtechnischer Verband für Altlastenmanagement und Flächenrecycling)