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Brandschutztechnische Maßnahmen für die Bergehalde Graf Moltke in Gladbeck

Die RAG Aktiengesellschaft plant die Sanierung und Endgestaltung der westlichen Böschungsflanke der Bergehalde 1 der ehemaligen Schachtanlage und Kokerei Graf Moltke 3/4 in Gladbeck.

Innerhalb der Westflanke des Haldenkörpers sind diverse Brandnester bzw. Warmbereiche vorhanden, so dass an die Sicherung bzw. Endgestaltung der unter Bergaufsicht stehenden Halde gesonderte brandschutztechnische Anforderungen zu stellen sind. Der rund 50 m hohe aufgehende Haldenkörper ist aus Waschbergematerial aufgebaut, wobei die Halde vormalig ohne besondere Verdichtungsmaßnahmen lediglich aufgeschüttet wurde. Die Haldenböschungen weisen an der Westseite teilweise steile Neigungen von bis zu ca. 1 : 1,6 (Böschungswinkel von etwa 32°) auf. Im Rahmen durchgeführter standsicherheitstechnischer Untersuchungen wurde festgestellt, dass im Bestand eine ausreichende rechnerische Standsicherheit der Böschungen nicht durchgängig gegeben ist.

Vorrangiges Ziel der Sanierungsmaßnahmen ist die zeitnahe Brandbekämpfung im Bereich der aktuellen Warmbereiche der Halde an der Westflanke. Zur Brandbekämpfung wird die Unterbindung eines Sauerstoffeintrags in den Haldenkörper erforderlich, was gemäß Vorgaben des Brandschutzgutachters durch den Aufbau einer mineralischen Dichtungsschicht auf den Böschungsflanken des Haldenkörpers erreicht werden soll. Die erforderlichen Anschüttungen an den bestehenden Haldenköper (Dichtungsschichten, Schutzschichten, Vegetationsschichten) sollen dabei planerisch so ausgebildet werden, dass im Zuge der brandschutztechnisch erforderlichen Sanierung auch die lokal vorhandenen rechnerischen Standsicherheitsdefizite der Haldenböschung behoben werden.

Parallel zum westlichen Haldenfuß verläuft der Wittringer Mühlenbach als offenes Gerinne. Aufgrund des geringen Abstands zwischen Haldenfuß und Bachgerinne erfordert die geplante Sanierung der Halde eine Überschüttung des Bachlaufes auf rd. 180 m Länge sowie eine temporäre Verrohrung (Rohrleitung DN 1600) des entsprechenden Abschnittes. Künftig soll der Wittringer Mühlenbach wieder als offenes Gerinne entlang des neuen Haldenfußes geführt werden.

Mit den Sanierungstätigkeiten wurde im November 2022 begonnen; die 1. Ausführungsphase (temporäre Verrohrung und Überschüttung des offenen Gerinnes des Wittringer Mühlenbachs, Aufbau der Dichtung und Vorschüttung an die Halde bis rund 6 m Höhe) ist abgeschlossen. Die eigentliche Haldenbrandsanierung erfolgt in einer zweiten Ausführungsphase, die voraussichtlich im November 2023 startet.

Seit 2020 arbeitet die TABERG Ingenieure GmbH in Zusammenarbeit mit der RAG AG sowie weiteren Fachplanern bei den Planungen sowie der Umsetzung der Maßnahme zur Sanierung der Halde mit. Das Aufgabengebiet umfasst die geotechnischen Untersuchungen und Beratungsleistungen (u.a. Felderkundungen, Standsicherheitsuntersuchungen der Bestandsböschungen), die Planungen zur erdbautechnischen Sanierung der Halde einschl. Erstellung der Verdingungsunterlagen sowie die Begleitung der Maßnahme in Funktion der Bauüberwachung, der fachgutachterlichen Begleitung und Fremdüberwachung.