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Gar nicht schrecklich – Heuschrecken

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Es wird still um uns. Eigentlich ist das Bild einer Hochsommerlandschaft doch auch verbunden mit dem Eindruck der schwirrenden, knackenden und singenden Heuschrecken. Und was wäre ein lauer Sommerabend ohne das unermüdliche Zirpen des Großen Heupferdes? Ganz selbstverständlich gehört dieser akustische Eindruck dazu. Aber wer bewusst hinhört, dem fällt auf: Es fehlt etwas. Es wird still um uns.

Der Rückgang der Insekten ist allgemein bekannt. Und es betrifft auch die Heuschrecken. Bereits im Juli 2017 meldete die Welt-Naturschutz-Union IUCN, dass weltweit mehr als ein Viertel der Grillen- und Heuschrecken-Arten vom Aussterben bedroht sind.

Warum interessiert uns das? Wir von M&P, Fachbereich Natur- und Umweltschutz, werden häufig mit der Frage konfrontiert, eine Bewertung eines Standortes vorzunehmen. „Können Sie bitte mal schnell nachsehen, das ist nur ein Acker / eine Brache / ein alter Parkplatz. Da ist ja eigentlich nichts Wertvolles, aber wir wollen den Naturschutz ja beachten.“, so etwa lautet eine typische Anfrage. Und dann kommen wir auf die Fläche um eine „Naturschutzfachliche Ersteinschätzung“ zu machen, so heißt dies Format bei uns. Bei dieser ersten Ortsbegehung geht es – gestützt durch die allgemein zugänglichen Daten über zu erwartende Artvorkommen – darum, einen fachlich fundierten Eindruck zu bekommen und hieraus Empfehlungen über das weitere Vorgehen abzuleiten. Womit muss der Vorhabenträger rechnen? Werden Kartierungen erforderlich sein? Und wie lange wird das dauern? Brutvögel – Februar bis Juli, oder Reptilien – Mai bis September?

Immer öfter empfehlen wir, auch die Insekten nicht zu vergessen. Wildbienen werden derzeit viel beachtet, auch Tagfalter und Libellen.

Die Heuschrecken stehen aktuell nicht so im Zentrum des Interesses. Aber wenn dann auf einer solchen Fläche direkt vor uns auf dem Weg eine blauflügelige Sandschrecke sitzt, wissen wir erstens: es handelt sich nach der aktuellen Roten Liste in Niedersachsen vom Aussterben bedrohte Art, deren Bestände sich allerdings neueren Daten nach speziell in Süd- und Südostniedersachsen zu erholen scheinen. Und weiter wissen wir nun: wir befinden uns in einem wertvollen Lebensraum, der auch für andere Arten der trockenen Ruderalfluren geeignete Bedingungen hat.

Diesen Aspekt gilt es zu erhalten oder an anderer Stelle neu zu schaffen. Der Vorhabenträger wird sich in diesem Fall darauf einstellen müssen, dass die zuständige Naturschutzbehörde im Sommer Kartierungen fordern wird, um festzustellen, wie groß die Population ist und welche Schutz- bzw. Kompensationsmaßnahmen durchgeführt werden sollten.

Und wenn es sich tatsächlich bei der Begehung um eine Fläche handeln sollte, auf der keine arten- oder naturschutzrechtlichen Vorkommen zu erwarten sind, dient unsere Ersteinschätzung als fachlich fundierte Argumentationsgrundlage zum weiteren Vorgehen.

Bei der Klärung dieser Fragestellung unterstützen wir unsere Kunden gern. 

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