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Pflanzenschutzmittel in der Umwelt

Farmer in red tractor spraying soybean field

Pflanzenschutzmittel (PSM) sind chemische und biologische Produkte, die Pflanzen vor einer Schädigung durch Tiere oder Krankheiten wie Pilzbefall schützen sollen. Ebenfalls zählen Produkte, die der Bekämpfung von Pflanzen wie unerwünschten Ackerbegleitkräutern dienen, zu den PSM. Pro Jahr werden durchschnittlich etwa neun Kilogramm PSM auf einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche eingesetzt. PSM werden somit wie keine andere Chemikalie gezielt und in großem Umfang in die Umwelt eingebracht.

Die Verbreitung von PSM in der Umwelt erfolgt über diverse Eintragspfade. Bereits bei der Ausbringung, welche mit Hilfe von Sprühgeräten erfolgt, können PSM auch in benachbarte Gebiete abdriften. Zudem können PSM durch Abschwemmung nach starken Regenfällen sowie über Drainageleitungen in Oberflächengewässer gelangen. Für das Grundwasser stellt wiederum Versickerung einen relevanten Eintragspfad dar. Auf diesem Wege gelangen PSM auch außerhalb der eigentlichen Behandlungsflächen in Böden und Gewässer und ihre Auswirkung ist nicht nur auf die eigentliche Behandlungsfläche begrenzt.

Für die jeweilige Zielart sind PSM bestimmungsgemäß giftig. Durch ihr breites Wirkungs-spektrum lässt sich jedoch eine schädliche Wirkung auf Nicht-Zielarten nicht ausschließen. Der Abbau der PSM in der Umwelt verläuft langsam und Rückstände verbleiben teilweise längerfristig in Böden und Gewässern. Die Belastung des Grundwassers mit PSM ist aktuell rückläufig, da bestimmte Wirkstoffe bereits seit Jahren oder Jahrzehnten verboten sind und diese langsam im Grundwasser abgebaut werden. Hingegen bleibt die Anzahl der Funde von Wirkstoffen und Abbauprodukten aktuell zugelassener PSM konstant. Die Aussagekraft solcher Erhebungen wird jedoch dadurch begrenzt, dass die Auswahl der Messtellen limitiert ist oder die Nachweisgrenzen der zur Verfügung stehenden Methoden nicht ausreichend sind. Häufig ist die tatsächliche Belastung um einiges höher als in der Zulassung von PSM angenommen, wie gezielte Untersuchungen in Oberflächengewässern an landwirtschaftlichen Nutzflächen gezeigt haben.

Die Europäische Agrarpolitik hat sich das ehrgeizige Ziel gesteckt, die Verwendung und das Risiko gefährlicher Pestizide in der EU bis 2030 um 50% zu senken. So ist eine große Herausforderung in Zukunft, den Einsatz von PSM zu minimieren und ökologisch verträglichere Maßnahmen für einen hohen Ernteerfolg zu entwickeln.

Der Schutz des Bodens und des Grundwassers ist ein gemeinsames Ziel aller Mitgliedern der MuP-Gruppe. Engineering for a better tomorrow.

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