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Totholz in Gewässern

totholz

NEWS: Totholz erfüllt viele wichtige Funktionen in Fließgewässern. Es dient als Lebensraum und Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl von Organismen, es führt zur Verringerung der Fließgeschwindigkeit und Differenzierung der Strömung im Gewässer und dadurch zur Ausbildung naturnaher Strukturen im und am Gewässer. Untersuchungen haben gezeigt, dass Totholz unabhängig vom Fließgewässertyp im Allgemeinen zu einer Verbesserung der Strukturgüte und des ökologischen Zustands führt.

Trotzdem wird in vielen Gewässern das Totholz im Zuge der Unterhaltung nach wie vor entfernt. Ziel ist dabei den ordnungsgemäßen Abfluss des Gewässers aufrecht zu erhalten und Schäden an Bauwerken oder angrenzenden Flächen zu verhindern. Dadurch herrschen in vielen Fließgewässern eine geringe Naturnähe und geringe Biodiversität. Außerdem werden durch die Unterhaltungsmaßnahmen die Organismen im Gewässer gestört.

Wenn Totholz gezielt eingebracht oder in Gewässern belassen wird kann es viele Vorteile haben. So wird der Unterhaltungsaufwand im Hinblick auf den Gehölzschnitt und die Beräumung des Gewässers langfristig reduziert. Gleichzeitig wird die Qualität der Gewässer gesteigert und naturnahe Entwicklung gefördert. Jedoch müssen die Gewässer, insbesondere im Herbst, vermehrt kontrolliert werden, um zu verhindern, dass es zu unerwünschten Entwicklungen kommt. Dies ist vor allem in Bereichen wichtig, in denen dem Gewässer wenig Raum zur Verfügung steht oder Bauwerke geschützt werden müssen.

Durch die Wasserrahmen Richtlinie und die dadurch erhöhten Anforderungen an die Qualität von Fließgewässern vollzieht sich inzwischen ein Wandel, sodass vielerorts wieder mehr Totholz in die Fließgewässer eingebracht oder in diesen belassen wird.

Beim gezielten Einbringen von Totholz sollte darauf geachtet werden, dass das Material möglichst aus dem näheren Umfeld stammt und, wenn dies nicht möglich ist, Holz von gebietstypischen Arten verwendet wird. Problematisch ist, dass an den meisten Fließgewässern kaum noch natürliche Totholzquellen vorhanden sind, sodass ortsfremdes Material antransportiert werden muss. Außerdem sollten die Elemente bei begrenzten Platzverhältnissen fixiert werden, um unerwünschten Entwicklungen vorzubeugen. Um Engstellen im Gewässer zu schützen und den Unterhaltungsaufwand zu verringern können sogenannte Totholzrechen im Gewässer errichtet werden. Diese bestehen meist aus Pfosten, die in die Gewässersohle eingebracht werden. An diesen Stellen sammelt sich dann das Treibgut und kann dann beispielsweise fixiert oder unterhalb von Engstellen wieder eingebracht werden.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass zwar weiterhin im Zuge der Gewässerunterhaltung Totholz aus Gewässern entnommen werden muss, dies sollte sich jedoch auf das nötigste Beschränken. Dabei sollte das Holz nicht pauschal entsorgt werden, sondern gezielt an anderer Stelle wieder eingebracht werden. So kann sehr kostengünstig die Qualität von Gewässern aufgewertet werden.

Haben Sie weitergehende Fragen zu diesem Thema oder benötigen eine Beratung zur fachgerechten Umsetzung einer Gewässerrenaturierung? Unser kompetentes Team „“Hochwasserschutz und Wasserbau“ aus dem Fachbereich „Wasserwirtschaft“ berät Sie gern.

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