NACHRICHTEN

In situ-Sanierung eines ehem. Gaswerkstandorts im Weserbergland

FilteranlageRinteln

Im Auftrag der Stadtwerke Rinteln saniert die M&P Ingenieurgesellschaft gemeinsam mit der Sensatec GmbH derzeit den ehemaligen Gaswerkstandort im Weserbergland in situ ohne den aktuellen Betrieb der Stadtwerke einschränken zu müssen. In den vorgeschalteten Boden- und Grundwasseruntersuchungen wurden zwei Schadensherde identifiziert. Durch eine innovative biologische Sanierung mittels Grundwasserzirkulation sollen hier die gaswerkspezifischen Schadstoffe Cyanide, PAK und NSO-Heterozyklen im wassergesättigten Untergrund abgebaut werden. Unter Zugabe von Wirkstoffen werden die vorhandenen Mikroorganismen stimuliert und verstoffwechseln in der Folge die Schadstoffe.

Auch unvorhersehbare Probleme im Projektablauf kann die M&P Ingenieurgesellschaft nicht aufhalten und die Umsetzung der geplanten nachhaltigen Sanierungsstrategie nicht stoppen.

Aufgrund lokal vorliegender unerwarteter hoher Eisenkonzentrationen im Grundwasser ist die Anlagentechnik stark durch Eisenschlamm beeinflusst. Verockerungen und Ablagerungen an den Pumpengehäusen und im Innern der Pumpen führten regelmäßig zu einer reduzierten Förderleistung, so dass die Zirkulationszellen nicht ausreichend mit Sauerstoff und Wirkstoffen versorgt werden konnten. Übergangsweise wurde ein Beutelfilter mit einer Maschengröße von 65 Mikron vorgeschaltet, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Um der generellen Problematik entgegenzuwirken, wurde das Betriebskonzept in Abstimmung mit der unteren Wasserbehörde überarbeitet und vier weitere 6“-Grundwassermessstellen zur Infiltration errichtet. Für die betreffenden Sanierungsbrunnen wurde eine Kiesfilteranlage errichtet und die Sanierungsinfrastruktur angepasst. Die Schwierigkeit der Errichtung des Kiesfilters lag unter anderem im Platzbedarf auf einem aktiven Standort der Stadtwerke. Die Anlage besteht aus drei parallel geschalteten Filtertürmen sowie einem Vorlagenbehälter. Dadurch wird die Suspensionsfracht aus dem Prozesswasser entfernt und die Verockerung verhindert.

Nach erfolgtem Umbau der Anlagentechnik kann derzeit die Sanierung wie geplant und entsprechend weniger wartungsintensiv fortgesetzt werden.